Bei der Frage danach, ob wir im Universum allein sind, oder ob es andere ebenfalls intelligente Wesen, Außerirdische, geben kann, spielt auch die Frage der Zeit eine vielleicht sogar entscheidende Rolle.
Es mag nämlich sehr wohl sein, dass wir nur deswegen allein im Universum zu sein scheinen und vielleicht auch sind, weil wir die ersten sind.
Auch wenn dies klingt, wie eine Neuauflage des alten wir-sind-der-Mittelpunkt-der-Welt Themas, so ist es doch nicht von der Hand zu weisen, dass das Universum tatsächlich momentan noch relativ jung zu sein scheint.
Was soll das, sehr jung? Nun, man betrachte sich die entsprechenden Zeitskalen: der Mainstream-Ansicht der Wissenschaft heute zufolge, ist unsere Erde zusammen mit dem restlichen Sonnensystem und der Sonne vor etwa 5 Milliarden Jahren aus einer großen Wasserstoff- und Staubwolke entstanden, die durch die Explosion einer Supernova in unmittelbarer Nähe komprimiert und in Rotation versetzt wurde. Vor etwa 3 Milliarden Jahren wurde die Erde in gewisser Weise bewohnbar für Lebewesen, und etwa 1 Milliarde Jahre später hatte sich auch erstes Leben bereits angesiedelt. Seither laboriert das Leben daran, sich zu entwickeln und anzupassen. Vor etwa 50 Millionen Jahren begannen dann Lebewesen die Erde zu dominieren, die besonders auf detaillierte Informationsverarbeitung, sprich große Gehirne, für den Erfolg ihres Überlebens setzen. Überhandgenommen hat diese Strategie dann mit dem Auftauchen des Menschen vor etwa 1 Million Jahre.
## Außerirdische
Tatsächlich durch die Verbreitung von Radiosignalen auch überregional in unserer interstellaren Umgebung präsent und sichtbar sind wir aber trotzdem erst seit lächerlich kurzen 80 Jahren, beschallen mit unseren Radio-Ausstrahlungen also maximal eine Sphäre von 80 Lichtjahren um die Erde. Außerhalb derer ist die Erde ein blauer und damit von Sauerstoff erfüllter und damit wiederum für jeden der die Chemie versteht ein von Leben beseelter Planet. Das könnten Aliens seit Jahrmillionen aus dem Lichtspektrum unseres Planeten ableiten.
Gehen wir von der momentan wissenschaftlichen Annahme aus, dass das Universum tatsächlich circa 13 Milliarden Jahre alt ist, also vor diesem Zeitraum in einem entarteten mathematischen Punkt sich befunden hat oder wenigstens soweit komprimiert war, dass der Zustand als nichts anders als ein überhitztes Chaos bezeichnet werden kann, so blieb dem Universum tatsächlich nur etwa 8 Milliarden Jahre, das sind kaum zwei Drittel seiner Existenz, Zeit, um einen Planeten wie die Erde hervorzubringen.
Wenn man zugleich aber annimmt, dass die höheren Elemente des Periodensystems, also im Grunde alle Elemente jenseits von Wasserstoff, Helium und Beryllium nicht beim Urknall entstanden sind, sondern von Sternen erbrütet werden mussten, andererseits diese aber für die komplexe Chemie zur Entstehung von Leben höchstwahrscheinlich unabdingbar sind und zudem die schweren radioaktiven Elemente jenseits des Eisens nur in Supernovaexplosionen entstehen, so muss man schlussfolgern, dass vor dem Entstehen unserer Sonne mindestens Sterngeneration ihren Zyklus von Werden und Vergehen zumindest ein Gutteil durchlaufen haben musste. Ausgehend von dem Lebenszeitzyklus der Sonne, dauert ein solcher Zyklus aber zwischen 4 und 8 Milliarden Jahren. Also gerade mal so lange, bis die Erde und die Sonne entstanden ist.
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