George Carter verschwindet am 21. Mai 1950 am Mount St. Helens, Nachmittags gegen 15:00 Uhr. Er ist zu diesem Zeitpunkt 35 Jahre alt.
George Carter verschwindet auf dem Mount Mount St. Helens – wie der Vulkan früher war, lange vor dem Ausbruch 1980. Ein sehr seltsamer Fall in einer sehr seltsamen Gegend.
George ist Mitglied der National Ski Patrol, was bedeutet, dass er ein außergewöhnlich guter Skifahrer ist. Außerdem kennt er sich mit Erster Hilfe aus. Die Anforderungen der National Ski Patrol sind hoch und verlangen, dass man in der Lage ist, auf Skiern einen 100 kg schweren Mann auf einem Notschlitten den Berg hinunterbugsieren zu können. Dafür muss man körperlich hervorragend in Form sein, kräftig und sehr sicher auf Skiern.
Und all das ist George Carter zweifellos.
An jenem Tag im Mai 1950 plant George Carter, mit einer Gruppe von Freunden auf den Berg zu steigen, um anschließend mit den Skiern wieder herunter zu fahren.
Nach einem mühevollen und beeindruckenden Aufstieg erreichen sie gegen Mittag den Berggipfel. Dann, nachdem man den Ausblick genossen hat, schnallen alle die Skier an und beginnen mit der spektakulären Abfahrt durch den jungfräulichen Schnee. Etwas weiter unten, als man sich für eine kurze Pause versammelt, schlägt George vor, dass er vorausfahren will und die anderen dort unten hinter der Kurve erwarten will, um sie beim vorbeifahren zu fotografieren.
Gesagt, getan. George fährt voraus und die Gruppe wartet einen Moment, um ihm Zeit zu geben, sich zum Fotografieren vorzubereiten.
Dann kommen die anderen Skifahrer der Gruppe hinterher. Sie biegen um die Kurve, aber sie können George nirgends sehen. Er ist nicht wie vereinbart da. Man sieht sich um, ob er sich vielleicht einen Scherz mit ihnen machen will.
Man findet einige Spuren im Tiefschnee, dort, wo er warten wollte. Die Spuren im Schnee zeigten, dass George dort angehalten hatte. Sie finden eine Schachtel, aus der er einen Film entnommen hat, um ihn in die Kamera zu legen.
Aber George ist nicht zu sehen.
Aber die Gruppe findet Skispuren, die von dort, wo George auf sie hatte warten wollen, geradewegs den Berg hinab führten.
Seine Freunde sagen aus, was sie vorfanden war bizarr, eine regelrecht geistesgestörte Schussfahrt den steilen Berg hinab. Etwas, was ein erfahrener Skifahrer wie George niemals getan hätte.
Die Spuren führen geradewegs über mehrere hohe Felsvorsprüngen, über die George mit voller Geschwindigkeit gesprungen sein musste. Seine Freunde verfolgen seine Spur, die weiterhin schnurgerade den Berg hinab führt bis zu einer Klippe von wo aus es tief hinunter in einen Canyon geht.
Sie befürchten das Schlimmste. Georges Freunde melden den Unfall und ein Bergungsteam macht sich auf den Weg in die Schlucht. George wird in dieser Schlucht drei Wochen lang gesucht. Ohne Ergebnis.
George Carter bleibt bis zum heutigen Tag spurlos verschwunden.
Fragen
Die Suchmannschaften hätten irgendetwas von ihm finden müssen. Seine Kamera, seine Ski, seine Leiche, Spuren von ihm unterhalb der Klippe – aber man fand nichts, überhaupt nichts.
Er hatte den tiefen Sturz in die Schlucht nicht überleben können. Man hätte ihn direkt unterhalb der Stelle, wo die Skispuren im Schnee endeten, finden müssen. Augenscheinlich war er mit voller Geschwindigkeit dort über die Klippe gefahren und musste geradewegs hinunter in die Schlucht gestürzt sein. Aber das geschah nicht. Man fand nicht seine Leiche, keine Ausrüstung, nichts.
Überhaupt: was würde jemanden dazu bringen, sich so zu verhalten? Einen erfahrenen Skifahrer…
Möglicherweise hat ihn etwas extrem verängstigt, dass er auf diese Weise unkontrolliert und nicht seinen Fähigkeiten entsprechend, kontrolliert und trotzdem schnell, den Berg hinab gerast war.
Oder etwas hat ihm buchstäblich den Verstand geraubt?
Denn selbst in größter Panik war ein geschulter Mann wie er wohl in der Lage, nicht einfach unkontrolliert über jede Klippe zu springen, die sich ihm bot. Er hätte vor dem Sturz in die Schlucht angehalten oder es zumindest versucht, Bremsspuren hätte im Schnee gefunden werden müssen.
Seine Freunde sagten aus, dass sie außerdem keine anderen Spuren im Schnee gesehen hätten, nichts ungewöhnliches, nichts was Ihnen aufgefallen wäre. Auch keine Spuren anderer Skier oder irgend einen Hinweis auf einen Verfolger oder etwas, was ihn bedroht haben könnte.
Nur die Spuren von George Carter, die schnurgerade den Berg hinab führen. Diese Beweise lassen an sich nur die Schlussfolgerung zu, dass George Carter den Verstand verloren hat – oder ihm jemand oder etwas, selbigen geraubt hat.
Es ist vollkommen unglaubwürdig, dass man ihn nicht am Fuß der Klippe hat finden können. Er müsste dort hinuntergestürzt und mit gebrochenen Knochen oder tot liegen geblieben sein.
Aber er war nicht aufzufinden. Noch irgendein Gegenstand seiner Ausrüstung. Er ist bis heute spurlos verschwunden.