Um Wissenschaft heute zu verstehen, darf man nicht vergessen, dass der angeblich größte, bedeutendste, und einflussreichste Wissenschaftler des gesamten 20. Jahrhunderts, der, der unser Weltbild von Raum und Zeit ebenso auf den Kopf gestellt hat, wie unser Bild der Grundfesten aller Materie und Kräfte, Albert Einstein, mitnichten von Anfang an ein gefeiertes Genie war!
Tatsache ist, dass Einstein nach seiner Promotion aus dem Wissenschaftsbetrieb entfernt wurde, weil er angeblich unbelehrbar, eigensinnig, widerspenstig und ein Störer war.
Die Physik Anfang des 20. Jahrhunderts gedachte sich zu feiern. Es gab mehrere Veranstaltungen, bei denen es Thema war, dass die Physik praktisch die bekannte Welt nun zu 100% erklären könne. Man sei am Ende aller Arbeit und aller Aufgaben angekommen, man könne nun die gesamte Welt beschreiben (mit dem Mechanischen Weltbild) und es stehe ernsthaft infrage, ob kommende Generationen von Physikern noch etwas zu erforschen hätten, oder lediglich das bislang erarbeitete nur noch zu verwalten hätten.
Dies war das Umfeld und die Haltung der etablierten, institutionalisierten Physik Anfang des 20. Jahrhunderts, in dem der junge Albert Einstein eine kleine aber bedeutende Beobachtung machte: die Lichtgeschwindigkeit war konstant.
Nur 20 Jahre zuvor hatten Michaelson und Moorley die Lichtgeschwindigkeit mit Hilfe der Bedeckung der Jupitermonde gemessen. Seither galt es als absolut gesetzt, dass die Lichtgeschwindigkeit nicht, wie Newton ursprünglich angenommen hatte unendlich groß sei, sondern tatsächlich einen endlichen Wert habe, nämlich 300.000 km/s im Vakuum.
Und nun ergab sich noch etwas weiteres merkwürdiges: die Lichtgeschwindigkeit, jene 300.000 km/s ergaben sich aus den Maxwellschen Gleichungen für elektromagnetische Felder. Sie musste nicht etwa dort als Konstante hineingesteckt werden, sondern sie kam aus diesen Gleichungen heraus.
Und damit schien die Lichtgeschwindigkeit nicht (nur) die Geschwindigkeit irgend eines Naturphänomen zu sein, sondern eine Naturkonstante. Wie man heute annimmt, die Konstante, mit der sich die Kausalität selbst im Universum auszubreiten vermag.
Wenn aber die Lichtgeschwindigkeit konstant war, dann müssten die anderen Größen, die ihr vorkommen, nämlich dass Meter als Längeneinheit und die Sekunde als Zeiteinheit variabel sein um alle physikalischen Phänomene zu beschreiben. Denn nimmt man die Lichtgeschwindigkeit als Konstant an und vollführt damit Gedankenexperimente, stellt sich heraus, dass sich Zeit und Raum verändern müssen. Zeit und Raum waren Relativ. Nicht absolut.
Diese revolutionäre Gedanke, den Einstein nicht als erster in der Geschichte hatte, denn auch…
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