Die Sache ist geklärt. Unsere materialistische Wissenschaft zusammen mit dem materialistischen Weltbild, das in unserer Gesellschaft üblich und verbreitet ist, stellt einen Grundsatz so fraglos und so eindeutig fest, dass es keinen Widerspruch erlaubt: Die Materie ist. Leben und Geist sind Mechanismen, die nach den Gesetzen der Materie mithilfe dieser ’funktionieren’. Etwa so, wie Software auf einem Stück Computerhardware ’läuft’. So ist es und nicht anders.
Die Wissenschaft hat mit dem materialistischen Weltbild eine Reihe von Erfolgen gefeiert. Freilich basieren diese darauf, dass die Wissenschaft von der Materie auch genau diese und nur diese und nur deren Wirkweisen untersucht. Daran ist zunächst nichts falsches.
Doch wie ich anderswo schreibe: wenn das Weltbild auf das eingeengt wird, was eine Wissenschaft der Materie mit Erfolg untersucht und die Dinge, die sich damit nicht beschreiben lassen als unwissenschaftlich einfach ausgrenzt, kann eine Wissenschaft sehr gut funktionieren und doch nur Teile der Welt beschreiben. Aber es bleibt eine Scheuklappenpolitik, die auf (wissenschafts-)politische Erfolge abzielt und zugleich das Ziel des Findens von Wahrheiten aus dem Blick verliert, oder wenigstens dem Ziel der ’verkäuflichen’ Ergebnisse mehr Gewicht einräumt als einer (vielleicht unwillkommenen) Wahrheit, die zu finden wäre.
Denn seien wir gewiss: Wissenschaft, die in Disziplinen und nach Budgets arbeiten muss, hat Forschungsziele, die zu erreichen sind und die im Grund von Anfang an feststehen. Die institutionalisierte Wissenschaft legt von vornherein fest, wie ein annehmbares Ergebnis aussehen kann und wie nicht. Weicht man von diesem Weg ab, gefährdet man Ruf und schlimmer noch: Budget. institutionalisierte Scheuklappen.
Und freilich gibt es in der materialistischen Wissenschaft eine ganze Reihe von Fragen, die sich beständig ihrer Klärung widersetzen. Teilweise kommen an den Grenzen der Wissenschaft beständig Phänomene hinzu, die unerklärlich scheinen. Es sind dies Fragen, wie, wie aus toter Materie Leben explizit entstanden sein mag. Wie aus einem materialistisch-mechanistischen System, wie dem aus toter Materie entstandenen Leben ein Geist der Fluidität der menschlichen Intelligenz sich entwickelt haben mag. Biologie und Neurowissenschaften verzweifeln an diesen Fragen so sehr, dass sie sie in Untergruppen zerlegen und Teilaspekte zu klären versuchen, sich dabei aber der Gesamtfrage trotzdem nicht weiter zu nähern vermögen. Mitunter, weil das Verständnis der Konstituenten kein Verständnis des Gesamtphänomens, das mehr ist als die Summe seiner Teile, ermöglich.
Auch gerade die Physik und die Astronomie, Urgrund und Paradedisziplinen der materialistischen, deterministischen, mechanistischen Weltsicht bringen aus ihren sehr genauen Beobachtungen der Welt und ihrer Wege Fragen hervor, die sie selbst offenbar nicht zu klären imstande sind. Die Frage nach der Natur der kleinsten Dinge, die die Quantenmechanik sehr gut zu beschreiben scheint, bleibt offen. Die Beschreibung ist offenbar höchst valide, denn sie ermöglicht eine Vielzahl an Anwendungen. Doch die Frage nach dem ’Warum’ ist so unklar, wie sich nur denken lässt und brachte einige interessante Spekulationen, jedoch weiterhin keine Erklärung hervor.
Auch die Astronomie konfrontiert uns mit Fragen, deren Klärung weiter entfernt zu sein scheinen als Pluto. Worin oder woraus genau die Dunkle Materie und die Dunkle Energie, die zu messen offenbar sehr deutlich gelingt bestehen mögen, noch mehr die Frage, warum sie da sind, das sind Rätsel, die die Astronomie zwar aufdecken, zu deren Klärung sie aber scheinbar momentan nur wenig beitragen kann.
Die Frage ist, ob diese Probleme Hinweise dafür sind, dass …
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