123 Geist und Materie

Die Sache ist geklärt. Unsere materialistische Wissenschaft zusammen mit dem materialistischen Weltbild, das in unserer Gesellschaft üblich und verbreitet ist, stellt einen Grundsatz so fraglos und so eindeutig fest, dass es keinen Widerspruch erlaubt: Die Materie ist. Leben und Geist sind Mechanismen, die nach den Gesetzen der Materie mithilfe dieser ’funktionieren’. Etwa so, wie Software auf einem Stück Computerhardware ’läuft’. So ist es und nicht anders.

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116 Denken steuert Fühlen

Nun, ganz so einfach geht es natürlich nicht. Aber immerhin:

Auch wenn man es sich nicht direkt aussuchen kann, welche Gefühle das Unterbewusste einer Situation gegenüber im inneren Kosmos unseres Denken und Fühlens entstehen lässt, so ist es doch möglich auch hier, man möchte meinen _sogar_ hier, in diesen innersten der unserem bewussten Geist bekannten Gefilden bis zu einem gewissen Grad bewusst steuernd und moderierend einzugreifen und wenn schon nicht zu kontrollieren, so zumindest doch _auszuwählen_ und zu Gewichten, nämlich, welchem Gefühl man den Vorrang geben will, welche Attitüde mehr Beachtung finden soll und welche weniger, welche Sichtweise und emotionale Bewertung einer Situation man als zielführend und zweckdienlich erachtet und welche weniger.

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103 Geschichte oder nicht

In der Betätigung der Wissenschaften sind zwei verschiedene Felder zu unterscheiden, die aber leider nicht selten ununterschieden bleiben. Zum einen das Vorantreiben der vordersten Front des Wissens hinaus in unbekannte Gebiete, resp. die Verfeinerung des Wissens zur immer detailierteren Abbildung der Funktionsweise der Dinge – die Wissenschaft im engeren Sinne. Zum Zweiten gibt es die Geschichtsschreibung und insbesondere auch die Geschichtsschreibung der Wissenschaften selbst, also der Speicherung und Analyse der zeitlichen Entwicklung der wissenschaftlichen Disziplinen, gerne genommen dabei auch deren Einfluss auf die jeweilige Zeit, sowie die Untersuchung der Einflüsse der Zeit und deren Strömungen, Ideen und Geisteswelt wiederum auf die Wissenschaft.


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99 Analyse vs. Historie

Wir müssen ganz entschieden trennen zwischen einem Untersuchungsgegenstand, der quasi zeitlos ist, also zu allen Zeiten immer gleich funktionieren wird, und solchen, die eine historische Entwicklung beinhalten, bei denen Teil des Gegenstandes ein in der Vergangenheit liegender zeitlicher Verlauf zu untersuchen ist – was natürlich prinzipiell unmöglich ist, da wir niemals die Vergangenheit besuchen können, um sie zu untersuchen.


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91 Bildung

Bildung. Einer der zentralen Begriffe der menschlichen Welt, da er nicht weniger als die Weitergabe sämtlichen Wissens und sämtlicher Kulturtechniken an die jeweils nächste junge Generation umfasst. Oft verbunden mit der Hoffnung, diese möge von den althergebrachten Überzeugungen und Mitteln profitieren und sie an geeigneten Stellen nach ihren Gutdüngten überarbeiten.


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90 Bewusstsein – Kontrolle über das Denken

Das Bewusstsein des Menschen ist eines seiner entscheidendsten Alleinstellungsmerkmale in der Welt. Es ist nicht bekannt, ob andere Tiere ebenfalls ein Bewusstsein besitzen, bei den allermeisten gilt es jedoch zurecht, wie ich meine, als unwahrscheinlich.


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Gedankenspiele 4

Die hier angebotenen Ausführungen erheben nicht Anspruch darauf, die einzig denkbare Wahrheit zu sein. Aber sie sollen Ihren Denkapparat provozieren, selbst zu arbeiten, statt beständig bequem Vorgefertigtes wiederzukäuen, wozu uns die Medien zu verleiten trachten.

Das zu tun ist demnach keine Schande. Die Medien lassen keine Gelegenheit aus, ihre Zuschauer dazu zu animieren, sich zurückzulehnen und mit Wahrheit berieseln zu lassen, statt kritisch und mündig sich selbst ein Bild zu machen. Eine bekannte Tageszeitung wirbt sogar genau mit jener Floskel, meint damit aber im süffisant übertragenen Sinn, man soll sie kaufen und ihre Botschaft glauben.

Die Texte hier wurden verfasst unter dem Primat des Versuchs eines vorurteilslosen Denkens und der Befreiung von Behauptungen, die aufgrund ihrer bloßen dauernden Wiederholung als \emph{wahr} eingestuft werden. Gerade diese Behauptungen sind aufgrund ihres Status der Unangreifbarkeit besonders interessant, sie einer genauen Prüfung zu unterziehen. Als wahr kann nur gelten, was solche Prüfungen besteht und sich jeder skeptischen Annäherung lediglich mit glasklarer Bestätigung oder einer höchsten Plausibilität derselben entgegenstellt. Ist dies nicht gegeben empfielt sich Skepsis und weiterhin vorsichtiges infrage stellen.

Einige der Texte sind auch tatsächlich mehr Gedankenspiele, die primär aufzeigen sollen, wie sehr sich die Medien inzwischen in einer Meinungsmonokultur ergehen, in der eine Version eines Ereignisses als die reine Wahrheit verkauft wird und weder skeptische Rückfragen zugelassen werden – solche werden sofort als verrückte Verschwörungstheorien abgewatscht –, noch überhaupt die Relativität der eigenen Darstellung anerkannt wird.

Irrtum, Missverständnis, Unkenntnis wichtiger Aspekte, Fehlinterpretation, eine andere Meinung, alles anerkannte menschliche Schwächen, von denen sich auch der beste Journalist nicht ernsthaft freisprechen kann, alles ausgeschlossen. Berichten heute fünf Journalisten mit höchst individueller Vita, höchst persönlicher Weltanschauung und höchst unterschiedlicher Arbeitgeber über dieselbe Sache, so klingt das Ergebnis nicht selten erstaunlich höchst identisch. Noch erstaunlicher: vergleicht man Berichte in anderen Ländern dieser Welt damit, finden sich dagegen sehr wohl die angesprochenen und zu erwartenden Variationen! Welche Sprache spricht dies?

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82 Die erste Religion

Versetzen wir uns zurück in eine Zeit vor 50 oder 100 Tausend Jahren. Damals wanderte der Homo Sapiens über das Antlitz der Erde auf der Suche nach neuen Gefilden und verbreitete sich langsam aber beständig über die ganze Welt.

Es gab Dinge, die zu wissen für das Überleben unabdingbar waren. Dinge, die von Generation auf Generation weitergegeben werden mussten, um den Lebensstandard zu halten, um in der feindlichen und durch viele Bedingungen lebensbedrohlichen Umwelt in den neuen Ländereien, die weiter im Norden liegen mochten, als je Menschen dieser Sippe vorgedrungen waren.

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Gedankenspiele 3

Warum sollte einen das Thema ‚Religion und Wissenschaft‘ heute noch interessieren? Ist das nicht ein sehr eingeschränktes Themengebiet? Nein ist es nicht und hier ist warum: Beim Thema Religion, religiöse Gefühle und Glaube und der Begründung, Rechtfertigung derselben, geht es um nicht weniger als den Widerstreit im Menschen zwischen unbegründetem Glauben an etwas, der dazwischen stehenden Intuition und dem Verstand auf der anderen Seite.

Es handelt sich also um ein Thema, das in der psychischen Grundstruktur des Menschen aus unterbewussten Gefühlen und bewusstem Verstehen sehr grundlegend und dabei sehr entscheidend ist. Will der Mensch sich unbewiesenen Vermutungen oder intuitiv subjektiv erfahrbaren aber vielleicht auch fehlinterpretierbaren Glaubenssätzen hingeben, die nicht selten von Autoritäten, wie den institutionalisierten Religionen und Kirchen für ihn vorformuliert werden, oder will er aufgeklärt seinem eigenen Verstand folgen und sein eigener Herr sein.

Diese Frage wird umso brisanter, als letztere Variante ihn ein Stück weit aus dem Eins-Sein mit der Welt und seiner (Glaubens-) Gemeinschaft herauslöst und diese Freiheit, diese Unabhängigkeit, diese Individualität zwar Möglichkeiten eröffnet, aber auch Verunsicherung und Angst verstärken vermag. Gar nicht zu reden von der subjektiv empfundenen Sicherheit, die die Vorstellung bewirkt, geliebtes Abbild eines Gottes zu sein, verglichen mit dem Pendant, das die Wissenschaft und das Verstandesdenken auf der anderen Seite zu bieten hat, nämlich ein unbedeutender Sack Wasser auf einem x-beliebigen Fels-Stäubchen am Rand einer Durchschnittsgalaxis zu sein. Und diese Degradierung soll nur und ausschließlich zwecks der Freude an der objektiven also intersubjektiv erfahrbaren Wahrheit ertragen werden.

Wir sehen, die Frage nach Religion und Wissenschaft ist mitnichten eine akademische oder unserer Lebenspraxis ferne, sondern eine Frage nach der eigenen Überlebensstrategie: wollen wir uns Meinungsmachern, wie den Kirchen und ihren Organen ausliefern, Meinungsmacher, zu denen mitunter auch Ideologen von Politischen Strukturen gehören mögen, oder wollen wir uns auf unseren Verstand und die Kraft der klaren objektiven Sicht auf die Dinge verlassen und selbst unser Schicksal in die Hand nehmen.

Manche Dinge zeigen ihr Wahres Gesicht erst nach einiger Zeit. In der Rückschau lässt sich gut die Qualität mancher Analyse und darauf aufbauender Prognose bestimmen und damit die Qualität des Gesagten belegen – oder widerlegen. Schauen wir zurück…

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