Rogan – Peterson 1139

Jordan Peterson ist zwar Professor für Psychologie… in meinen Augen jedoch ist er weit mehr als das. Er ist eine Art praktischer Philosoph… er sucht die Wahrheit im Spannungsfeld zwischen Psyche, Dasein und der Struktur der Welt… und versucht dieses Wissen umzuformen in praktische Hinweise, wie das Leben und das Dasein in dieser Welt gemeistert werden kann… und er sucht die einfachen Regeln… nichts hochtrabend wissenschaftlich klingendes… er such das Praktikable… die Essenz… das grundlegende… und das gelingt ihm… er hat alle Voraussetzungen dafür… die Kenntnis über die menschliche Natur… die kühle Betrachtung der Welt… die Erscheinungen am Schnittpunkt beider…

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Gedankenspiele 1

Warum in Gottes Namen sollte man sich ausgerechnet mit Religion und Wissenschaft befassen? Sind das nicht die Inbegriffe von Out und Trocken? Religionen sind von Vorgestern, Wissenschaft ist unsäglich dröge. Wahrlich keine guten Gründe sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen.

An beiden Sichten mag etwas dran sein. Ebenso wahr ist aber auch, das es bei den Gesprächen, die wir führen gar nicht zwingend nur um die Themen Religion und Wissenschaft im engeren Sinne gehen muss. Diese beiden stehen für ein viel tiefergreifendes, urtümlicheres Dilemma des menschlichen Daseins ansich.

Die Religion und alle damit zusammenhängenden Themen und Phänomene stehen nämlich für den irrationalen, emotionalen Teil des menschlichen Wesens. Wer glaubt agiert irrational, losgelöst von Vernunft im engeren Sinne. Genau daher beziehen die Religionen ihre ungeheure schöpferische wie zerstörerische Kraft.

Die Wissenschaft wiederum ist regelrecht institutionalisierter Verstand, kühl, rational, logisch, strukturiert, emotionslos, faktenbasiert. Jedenfalls sollte Wissenschaft so sein. Dass sie es nur in der Illusion, die die amtierenden Wissenschaftler von ihrer Tätigkeit produzieren ist, sollte uns auch längstens klar sein.

Doch fernab realexistierender Institutionalisierungen, seien es nun Kirchen oder Universitäten befassen wir uns eben mit dem grundlegendsten Dilemma des menschlichen Daseins, den zwei Seelen, die ach in unser aller Brust wohnen. Gefühl und Verstand, archaische Macht gegen neumodische Effizienz. Blut gegen Abstraktion. Es geht nicht ohne einen von beiden, und doch ist es der älteste Wettkampf, das menschlichste am Menschsein, die Spaltung, die durch das Hineinbrechen des kalten Verstandes in das Paradies der Unwissenheit erst entstanden ist.
Dröge, trocken? Eine Frage der Perspektive.

 

Hier einige Abstracts. Das Buch befasst sich u.A. mit folgenden spannenden Überlegungen:

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