Gedankenspiele 4

Die hier angebotenen Ausführungen erheben nicht Anspruch darauf, die einzig denkbare Wahrheit zu sein. Aber sie sollen Ihren Denkapparat provozieren, selbst zu arbeiten, statt beständig bequem Vorgefertigtes wiederzukäuen, wozu uns die Medien zu verleiten trachten.

Das zu tun ist demnach keine Schande. Die Medien lassen keine Gelegenheit aus, ihre Zuschauer dazu zu animieren, sich zurückzulehnen und mit Wahrheit berieseln zu lassen, statt kritisch und mündig sich selbst ein Bild zu machen. Eine bekannte Tageszeitung wirbt sogar genau mit jener Floskel, meint damit aber im süffisant übertragenen Sinn, man soll sie kaufen und ihre Botschaft glauben.

Die Texte hier wurden verfasst unter dem Primat des Versuchs eines vorurteilslosen Denkens und der Befreiung von Behauptungen, die aufgrund ihrer bloßen dauernden Wiederholung als \emph{wahr} eingestuft werden. Gerade diese Behauptungen sind aufgrund ihres Status der Unangreifbarkeit besonders interessant, sie einer genauen Prüfung zu unterziehen. Als wahr kann nur gelten, was solche Prüfungen besteht und sich jeder skeptischen Annäherung lediglich mit glasklarer Bestätigung oder einer höchsten Plausibilität derselben entgegenstellt. Ist dies nicht gegeben empfielt sich Skepsis und weiterhin vorsichtiges infrage stellen.

Einige der Texte sind auch tatsächlich mehr Gedankenspiele, die primär aufzeigen sollen, wie sehr sich die Medien inzwischen in einer Meinungsmonokultur ergehen, in der eine Version eines Ereignisses als die reine Wahrheit verkauft wird und weder skeptische Rückfragen zugelassen werden – solche werden sofort als verrückte Verschwörungstheorien abgewatscht –, noch überhaupt die Relativität der eigenen Darstellung anerkannt wird.

Irrtum, Missverständnis, Unkenntnis wichtiger Aspekte, Fehlinterpretation, eine andere Meinung, alles anerkannte menschliche Schwächen, von denen sich auch der beste Journalist nicht ernsthaft freisprechen kann, alles ausgeschlossen. Berichten heute fünf Journalisten mit höchst individueller Vita, höchst persönlicher Weltanschauung und höchst unterschiedlicher Arbeitgeber über dieselbe Sache, so klingt das Ergebnis nicht selten erstaunlich höchst identisch. Noch erstaunlicher: vergleicht man Berichte in anderen Ländern dieser Welt damit, finden sich dagegen sehr wohl die angesprochenen und zu erwartenden Variationen! Welche Sprache spricht dies?

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Gedankenspiele 2

Wundern Sie sich bitte nicht, wenn die Überlegungen in diesem Buch Ihren Argwohn erwecken, wenn Sie wütend darüber sind oder sich hilflos fühlen angesichts der zu Ihrer Denkweise stark konträren Argumentationslinie.

All das hier geschriebene dient Ihrer eigenen Meinungsfindung. Sollte Ihre Meinung von den hier dargebotenen Überlegungen abweichen, bedenken Sie bitte: dies hier soll Ihr Denken anregen, da ist es egal, ob sie es mögen oder hassen. Provokation mag sogar hie und da hilfreicher sein als einlullendes Wiederkäuen altbekannter und gemeinschaftlich anerkannter Haltungen.

Sie sollen insbesondere auch nicht die hier dargebotene Meinung übernehmen, das wäre vor-aufklärerisch, sondern Sie sind dazu eingeladen sich am hier dargebotenen zu stoßen und Ihre eigene Meinung dadurch trennschärfer kennenlernen. Wenn Sie genau wissen, dass ich falsch liege, weil… dann seien Sie herzlich dazu eingeladen, Ihre Meinung trennschärfer herauszuarbeiten. Wenn ich das erreiche, habe ich schon gewonnen. Das Buch heißt nicht umsonst Gedankenspiele. Eine gewisse Mechanik ist beabsichtigt.

Hier einige Abstracts. Das Buch befasst sich u.A. mit folgenden spannenden Überlegungen:

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