Jack Pike verschwindet am 5. September 1935 in St. Norbert, südlich von Winnipeg. Er ist zu diesem Zeitpunkt 5 Jahre alt.
Jack ist an diesem Donnerstag Nachmittag mit seinen Eltern auf einem kleinen Ausflug am Red River südlich von Winnipeg. Sie wollen einen Waldspaziergang machen und Blaubeeren pflücken.
Die Familie kommt also mit ihrem Wagen am Waldrand an, alle steigen aus und Jack rennt vor Begeisterung in die Blaubeeren – und gerät so schnell zwischen den Bäumen außer Sicht.
Seine Mutter sagt später der Polizei, dass Jack nur kurz außer Sicht war, als sie ihn schreien hört…
»Sein Schrei hörte sich furchtbar an… und dann… brach er, mittendrin, auf einmal ab… als sei der Schrei abgeschnitten worden.« sagt die Mutter später aus.
Die Eltern rennen sofort auf den Schrei zu, können aber rein gar nichts finden. Der Wald ist komplett leer, die Blaubeeren sind unberührt, die Bäume stehen da, als wäre nichts geschehen, nichts bewegt sich.
Suche
Natürlich verständigen die Eltern sofort die Polizei und die rückt binnen Stunden zu einer großangelegten Suche nach dem Jungen an.
An die 2.000 Anwohner melden sich freiwillig, um an der Suche teilzunehmen.
Die Ufer des Red River werden genauestens abgesucht, jeder Busch und jeder Strauch in der Gegend, einfach alles wird nach dem Jungen durchkämmt.
Gefunden
Am 4. Tag der Suche findet ein Mann Jack unter einem Busch… auf der gegenüberliegenden Seite des Red River. Also nicht auf der Seite des Flusses auf der er verschwunden ist, sondern auf der anderen!
Der Junge ist bewusstlos, aber am Leben. Er war seit 4 Tagen verschwunden!
Er wird sofort ins Krankenhaus transportiert, wo er kreislaufstabilierende Mittel erhält, sowie eine Bluttransfusion.
Dann erwacht der Junge und sagt »Hallo Papa…«, fällt ins Koma und stirbt wenige Stunden später, ohne dass die Ärzte ihn retten können.
Die Polizei und die Suchemannschaften finden keine Erklärung dafür, wie Jack hinüber ans andere Flussufer gelangt sein konnte. Seine Kleider waren nicht nass oder von Schlamm verschmutzt. Trotzdem stellt die Polizei fest, dass es keinerlei Hinweis auf eine Entführung gäbe. Der kleine Junge weißt keine Spuren von Misshandlung oder Gewalt auf. Als Todesursache wird angegeben: ‚entweder Erfrieren oder Dehydrierung‘. Dieses ‚oder‘ sagt bereits klar und deutlich: das ist eine Vermutung, weil keine eindeutige Todesursache festgestellt werden konnte.
Fragen
Gibt es irgend eine plausible Erklärung, wie der Junge auf die andere Fluss-Seite gekommen sein kann?
Der Red River ist kein schmaler Bach, sondern ein …
Den ganzen Fall finden Sie in: ‚Verschwundene Menschen -2-‚